Jura-Referendariat
Anwaltsstation Bremen

Jura-Referendariat in Bremen: Die Anwaltsstation und Examensvorbereitung

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Aktualisiert am 
4.11.2023
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Das Wichtigste in Kürze:

  • Die Anwaltsstation ist die letzte Station im Bremer Referendariat vor den Examensklausuren. Die Anwaltsstation dauert 9 Monate.
  • Die theoretische Ausbildung während der Anwaltsstation ist sehr schlecht. Es ist empfehlenswert die Arbeitsgemeinschaft so selten wie möglich zu besuchen.
  • Hamburg, Schleswig-Holstein und Bremen haben ein gemeinsames Prüfungsamt, insbesondere die Hamburger Referendare sorgen dafür, dass die Vergleichsgruppe im Examen sehr stark ist.

Einführungslehrgang & Arbeitsgemeinschaft

Die theoretische Ausbildung während der Anwaltsstation besteht aus einem dreiwöchigen Einführungslehrgang und einer anschließenden Arbeitsgemeinschaft, die einmal in der Woche stattfindet. Der Einführungslehrgang und die Arbeitsgemeinschaft werden von Anwälten gehalten, die allerdings sehr unmotiviert sind. Deswegen ist der Besuch der verpflichtenden Arbeitsgemeinschaft auch völlig überflüssig. Um so wenig Zeit wie möglich mit der Arbeitsgemeinschaft zu verschwenden, ist es empfehlenswert den Urlaub so zu legen, dass möglichst viele Arbeitsgemeinschaftstermine wegfallen.

Das einzig Positive im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft ist, dass man zwei Probeklausuren schreibt und dadurch Klausurpraxis sammeln kann.

Lernen neben der Station

Eigenständig zu lernen, ist während der Anwaltsstation sehr wichtig. Aufgrund der sehr schlechten Arbeitsgemeinschaft muss man sich das ganze Wissen eigenständig beibringen. Tut man dies nicht, dann hat man in dem Examensprüfungen sehr große Wissenslücken.

Außerdem ist die Anwaltsstation die letzte Station vor den schriftlichen Examensprüfungen. Deswegen ist es auch wichtig zusätzlich mit dem Wiederholen des Stoffes aus den vorherigen Stationen zu beginnen.

Praktische Ausbildung

Um die praktische Ausbildung muss man sich ebenfalls eigenständig kümmern, sodass die Modalitäten von der gewählten Kanzlei abhängen.

Angebote zur Vorbereitung auf das Staatsexamen

Zur Vorbereitung auf das Staatsexamen bietet Bremen ein Probeexamen und einen Klausurenkurs an.

Probeexamen

Bremen bietet zur Vorbereitung auf das Staatsexamen ein vollständiges Probeexamen an. Dies ist ein großer Vorteil insbesondere gegenüber Hamburg, wo das Probeexamen deutlich weniger Klausuren beinhaltet als das echte Examen, da man so ein Gefühl für die Belastung und Anforderungen erhält, die einen im Staatsexamen erwarten.

Klausurenkurs

Außerdem bietet das OLG Bremen einen Klausurenkurs zur Examensvorbereitung an. Es wird wöchentlich eine Klausur angeboten. Es werden abwechselnd Klausuren aus dem Zivil-, Straf- und öffentlichen Recht gestellt. Inhaltlich handelt es sich primär um Original-Examensklausuren. Ein großer Vorteil besteht darin, dass stets eine ausformulierte Lösungsskizze angeboten wird. So umfangreiche Lösungsskizzen wie in Bremen bieten nur wenige Bundesländer an. Dadurch hat man die Möglichkeit zu lernen, wie genau man in Klausuren formulieren sollte. Wenn man sich nicht in Bremen aufhält, kann man die Klausuren nach Bremen schicken, wenn man zusätzlich Rücksendeumschläge einreicht, bekommt man die Klausuren auch wieder zurückgeschickt.

Examensprüfung: Gemeinsame Prüfung mit Hamburg und Schleswig-Holstein

Bremen hat ein gemeinsames Prüfungsamt mit Hamburg und Schleswig-Holstein. Deshalb sind auch die Examensprüfungen in allen Bundesländern gleich. Dies führt allerdings auch dazu, dass Bremer Referendare gemeinsam mit den Hamburger Referendaren geprüft werden. Dabei sollte man bedenken, dass in Hamburg die Anforderungen sehr hoch sind, um zum Referendariat zugelassen zu werden. Dementsprechend führen die Hamburger Referendare dazu, dass die Vergleichsgruppe im Examen sehr stark ist.

Häufig gestellte Fragen