Welches Literaturverwaltungsprogramm ist das richtige?
Das Wichtigste in Kürze:
- Ein Literaturverwaltungsprogramm ist eine Software, die Wissenschaftlern, Doktoranden und Studenten bei der Literaturverwaltung im Rahmen von wissenschaftlichen Projekten hilft.
- Die Nutzung von Literaturverwaltungsprogrammen ist insbesondere bei umfangreichen wissenschaftlichen Projekten, etwa einer Doktorarbeit, sinnvoll, um den Überblick über die bereits verwendete Literatur nicht zu verlieren.
- Citavi ist das beliebteste Literaturverwaltungsprogramm. Grundsätzlich ist Citavi sehr empfehlenswert. Allerdings ist etwas Einarbeitungszeit erforderlich, wer keine Zeit für die Einarbeitung hat, sollte Zotero nutzen.
Was ist ein Literaturverwaltungsprogramm?
Ein Literaturverwaltungsprogramm ist eine Software, die Forschern, Studenten und Doktoranden bei der Organisation und Verwaltung ihrer Literatur hilft. Literaturverwaltungsprogramme haben folgende Funktionen:
- Speichern von Quellen, Dokumenten und Aufsätzen inkl. eigenen Anmerkungen.
- Verwalten von Zitaten.
- Automatisch Zitate in verschiedenen Zitierstilen zu erstellen.
- Literaturverzeichnisse automatisch zu erstellen.
Ist es sinnvoll, ein Literaturverwaltungsprogramm zu verwenden?
Die Verwendung eines Literaturverwaltungsprogramms hat die folgenden Vorteile:
- Zeitersparnis: Ein Literaturverwaltungsprogramm zu verwenden, kann Zeit sparen. Zwar braucht die Einarbeitung in die Programme ein wenig Zeit, nach dieser Einarbeitungszeit kann man sich allerdings deutlich stärker auf das Schreiben der wissenschaftlichen Arbeit konzentrieren, anstatt sich ständig mit der Literaturverwaltung zu beschäftigen.
- Übersichtlichkeit: Literaturverwaltungsprogramme helfen dabei, die Literatur systematisch zu strukturieren. Sie können Referenzen nach Themen, Projekten oder Schlagwörtern sortieren und so den Überblick über Ihre Quellen behalten. Dies ist teilweise auch bei einer physischen Ablage möglich, allerdings sind einige Aspekte deutlich aufwendiger, da etwa für eine Schlagwortrecherche neben der physischen Ablage auch eine digitale Tabelle erforderlich ist. In einem solchen Fall passiert es allerdings schnell, dass die physische Ablage und die digitale Tabelle nicht mehr übereinstimmen.
- Einheitlichkeit: Durch die automatisierte Formatierung von Zitaten und Referenzen werden Formatierungsfehler reduziert. Dies erspart viel nervige Arbeit bei der Fußnotenkontrolle.
- Digital: Viele Literaturverwaltungsprogramme bieten Cloud-basierte Lösungen an, sodass es möglich ist, von verschiedenen Geräten und Orten aus zu arbeiten.
Insbesondere bei umfangreichen Forschungsprojekten, etwa einer Doktorarbeit, ist es wichtig, sich zu Beginn für oder gegen die Verwendung eines Literaturverwaltungsprogramms zu entscheiden. Andernfalls besteht das Problem, dass es sehr viel Zeit benötigt, nachträglich alle Quellen in ein Literaturverwaltungsprogramm einzupflegen.
Welches Literaturverwaltungsprogramm ist das Beste?
Das beliebteste Literaturverwaltungsprogramm ist Citavi. Allerdings gibt es nicht das beste Literaturverwaltungsprogramm. Vielmehr haben alle Programme ihre Stärken und Schwächen. In der folgenden Tabelle haben wir Euch die wichtigsten Aspekte zusammengefasst.
Unter folgenden Links findet Ihr sehr detaillierte Tabellen, in denen die verschiedenen Programme miteinander verglichen werden:
Welches Literaturverwaltungsprogramm passt zu mir?
Die Wahl des richtigen Literaturverwaltungsprogramms hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Benutzerfreundlichkeit: Wenn man ein einfach zu bedienendes Programm sucht, etwa für eine Hausarbeit im Rahmen des Studiums, dann sollte man Zotero in Betracht ziehen.
- Funktionen und Anpassbarkeit: Für erfahrene Nutzer, die spezielle Funktionen wie erweiterte Suchoptionen oder Anpassungen benötigen, ist EndNote empfehlenswert.
- Allrounder: Citavi ist einerseits sehr verbreitet, sodass man leicht Hilfe bei anderen findet. Außerdem bietet Citavi eine gute Kombination aus hoher Funktionalität und einer Bedienbarkeit, die zwar nicht vollständig intuitiv ist, aber auch keine über Gebühr hohe Einarbeitung voraussetzt.
- Kosten: Während Programme wie Mendeley und Zotero kostenlos sind, sind Citavi und EndNote kostenpflichtig.
- Mac: Grundsätzlich ist Citavi für Mac nicht verfügbar. Es gibt zwar die Möglichkeit, Citavi zu nutzen, indem man eine Windows-Umgebung simuliert, dies ist allerdings recht aufwendig, sodass dies für die meisten Nutzer nicht in Frage kommt.
Tipps für die Nutzung von Literaturverwaltungsprogrammen
Um Literaturverwaltungsprogramme optimal zu nutzen, ist es empfehlenswert, die folgenden Tipps zu berücksichtigen:
- Speichern / Back-ups: Um zu verhindern, dass die geleistete Arbeit verloren geht, ist es wichtig, regelmäßig Back-ups anzulegen. Dabei sollte man berücksichtigen, diese Back-Ups auf einer separaten Festplatte oder in eine Cloud zu speichern. Denn einige Programme legen zwar automatisch ein Back-up an, dieses wird allerdings etwa bei Citavi nur lokal auf dem Computer angelegt. Sollte dieser verloren gehen oder kaputt gehen, bringt einem das Back-Up wenig.
- Einarbeitung: Zu Beginn eines Forschungsprojektes, einer Doktorarbeit oder eines wissenschaftlichen Textes möchte man meistens direkt mit der inhaltlichen Arbeit beginnen, anstatt sich in ein Literaturverwaltungsprogramm einzuarbeiten. Dabei sollte man allerdings berücksichtigen, dass es sehr wichtig ist, von Anfang die Literatur sorgfältig abzulegen. Andernfalls entsteht ein kaum beherrschbarer Berg an Arbeit, welcher die Promotionsdauer erheblich verlängert.
- Integration in Ihre Arbeitsprozesse: Integrieren Sie das Programm in Ihre bestehenden Arbeitsabläufe und Textverarbeitungsprogramme, um nahtlos arbeiten zu können, üblicherweise gibt es Plug-ins, sodass man die Literaturverwaltungsprogramme in Word integrieren kann.
- Ordner & Tags: Es ist hilfreich, die Ordner- und Tagging-Funktionen zu verwenden, um die Literatur in Kategorien zu organisieren. Dies kann nach Themen, Projekten, Veröffentlichungsdatum oder Relevanz geschehen. Eine klare Struktur erleichtert das schnelle Auffinden von Referenzen und hält Ihre Bibliothek übersichtlich.
- Automatisches Importieren von Metadaten: Es ist wichtig, dass alle Metadaten (wie Autoren, Titel, Journal, Jahr) korrekt eingetragen werden. Viele Programme bieten Plug-ins oder Browser-Erweiterungen an, die diesen Prozess automatisieren.
- Notizen speichern: Viele Programme bieten die Möglichkeit, PDF-Dokumente direkt in Ihrem Literaturverwaltungsprogramm sowie auch dazugehörige Notizen zu speichern. Viele Programme ermöglichen es, Anmerkungen, Markierungen und Kommentare direkt auf PDFs zu machen, was besonders nützlich ist, wenn Sie ausführliche juristische Analysen oder Fallstudien durchführen.