Was ist ein Salary Partner (assoziierter Partner)?
Das Wichtigste in Kürze:
- Salary Partner sind angestellte Anwälte einer Anwaltskanzlei, die eigenständig arbeiten und häufig eigene Mandanten betreuen.
- In Großkanzleien bekommen Salary Partner häufig ein Fixgehalt im Bereich von 200.000 € und zusätzlich einen leistungsabhängigen Bonus, wobei die Abweichungen im Einzelfall hoch sein können.
- In vielen Kanzleien werden Salary Partner auch als Junior Partner, Non-Equity-Partner oder Assoziierter Partner bezeichnet.
Was ist ein Salary Partner?
Salary Partner sind angestellte Partner, die kein Eigenkapital in die Kanzlei einbringen und daher auch nicht direkt am Gewinn der Kanzlei beteiligt sind und in der Regel kein (oder ein geringes) Stimmrecht haben. Als sog. Non-Equity Partner erhält man statt einer Gewinnbeteiligung in der Regel ein fixes Gehalt und einen leistungsabhängigen Bonus.
Was ist ein Salary Partner und was unterscheidet ihn von Equity-Partnern und anderen Karrierestufen in einer Kanzlei?
- Equity Partner: Equity Partner sind Gesellschafter, also Teilhaber. der Kanzlei und profitieren damit direkt vom finanziellen Erfolg der Kanzlei. Im Gegenzug tragen sie auch das volle wirtschaftliche Risiko. Als Gesellschafter treffen sie auch die strategischen Entscheidungen der Kanzlei.
- Vergleich zum Counsel: Counsel sind wie Salary Partner angestellte Rechtsanwälte, die bereits viel Erfahrung haben, Mandate eigenständig bearbeiten und teilweise auch Akquise-Tätigkeiten wahrnehmen. Die Rollen sind daher sehr ähnlich, Unterschiede sind häufig, dass die Vergütung von Salary Partnern noch leistungsbezogener erfolgt und sie bei Entscheidungen der Kanzlei ein, wenn auch geringes, Mitspracherecht haben. Die Position des Counsel kann auf Dauer angelegt sein oder eine weitere Zwischenstation auf dem Weg zur Partnerschaft sein.
- Vergleich zu Associates: Associates sind ebenfalls angestellte Rechtsanwälte ohne Beteiligung an der Kanzlei, die unter der Anleitung von Partnern und Counsel arbeiten. Sie beziehen in der Regel ein Fixgehalt und erhalten darüber hinaus gegebenenfalls einen kleinen Bonus. Im Unterschied zu Salary Partnern arbeiten Associates deutlich weniger eigenständig. Auch ist es bei Associates sehr unüblich, dass sie über eigenes Geschäft verfügen, während dies bei Salary Partnern üblich und gewünscht ist.
Wie sieht der Karriereweg zum Salary Partner aus?
Der Aufstieg zum Salary-Partner folgt zumeist einem klaren Karriereweg:
- Associate: Dies ist die Einstiegsstufe für junge Rechtsanwälte. Auf dieser Stufe werden Berufsanfänger und Anwälte mit wenige Jahren Berufserfahrung eingestellt.
- Senior Associate/Managing Associate/Principal Associate: Nach ca. 3-5 Jahren Berufserfahrung werden Associates zu Senior Associates befördert. Senior Associates tragen übernehmen deutlich verantwortungsvollere Aufgaben, und haben dadurch teilweise deutlich mehr Kontakt zu Mandanten. Im Anschluss erfolgt entweder eine Beförderung zum Counsel, zum Salary Partner oder gar direkt zum Equity-Partner.
- Counsel: Beim Counsel handelt es sich um eine Position mit mehr Verantwortung und Befugnissen als Associates sie tragen. Zu den Aufgaben gehört etwa Mandatsakquise, Delegation von Aufgaben an Associates und eigenständige Führung von Mandaten. Die Position kann eine dauerhafte Position sein oder eine weitere Übergangsstufe zur Partnerschaft darstellen. In letzterem Fall werden Anwälte häufig zunächst zu Salary Partnern befördert, bevor sie Equity-Partner werden können.
Was sind die Aufgaben von Salary Partnern?
Salary Partner übernehmen eine Vielzahl von Aufgaben, die über die eines Associates oder Senior Associates hinausgehen. Dazu gehören:
- Die Akquise von neuen Mandaten,
- die eigenständige Betreuung von Mandanten,
- die Anleitung jüngerer Kollegen (insb. Associates und Senior Associates), und
- zunehmend auch Aufgaben im Bereich der Kanzleiverwaltung und die Einbindung in strategische Entscheidungen.
Obwohl Salary Partner in die strategischen Entscheidungen der Kanzlei weniger (bzw. gar nicht) eingebunden sind als Equity Partner, spielen sie eine wichtige Rolle in der operativen Führung und Entwicklung der Kanzlei.
Welche Vorteile und Herausforderungen sind mit der Position des Salary Partners?
Zu den Vorteilen dieser Position zählt die verbesserte Vergütung sowie die gesteigerte Anerkennung sowohl innerhalb der Kanzlei als auch bei den Mandanten. Gleichzeitig stehen Salary Partner vor der Herausforderung, ihre Leistung kontinuierlich unter Beweis zu stellen, ohne dabei die gleichen Mitspracherechte wie Equity-Partner zu haben. Die Position kann als Sprungbrett zur vollwertigen Equity-Partnerschaft dienen oder eine dauerhafte Karriereoption darstellen.
Was verdient eine Salary Partner?
In europäischen Großkanzleien ist erhalten Salary Partner häufig ein Fixgehalt in Höhe von 180.000-250.000 €. Dazu erhalten Salary Partner einen leistungsabhängigen Bonus, der in der Regel im sechsstelligen Bereich liegt.
Die genaue Höhe der Vergütung unterscheidet sich in Abhängigkeit von Kanzlei, Rechtsgebiet und unternehmerischen Erfolg des Salary Partners. Die Bandbreite der Einkommen ist sehr hoch. Von niedrigen 6-stelligen Vergütungen bis zu niedrigen 7-stelligen Vergütungen ist alles denkbar.
Das Gehalt eines Salary Partners setzt sich regelmäßig aus einem fixen Grundgehalt und variablen, leistungsabhängigen Boni zusammen. Diese Struktur ist darauf ausgelegt, den Salary Partner für seine Beiträge zum wirtschaftlichen Erfolg der Kanzlei zu belohnen, ohne ihm die vollen finanziellen Risiken eines Equity-Partners aufzubürden.
Welche Alternativbezeichnungen gibt es für die Position als Salary Partner?
Die Position als Salary Partner wird in Kanzleien unterschiedlich bezeichnet. Gebräuchlich sind auch die folgenden Bezeichnungen:
- Junior Partner
- Non-Equity-Partner
- Assoziierter Partner
- Associated Partner
Trotz der unterschiedlichen Bezeichnungen sind die Grundzüge der Position über verschiedene Kanzleien hinweg ähnlich.