Jura-Referendariat
Strafstation Rheinland-Pfalz

Jura-Referendariat in Rheinland-Pfalz: Die Strafstation

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Aktualisiert am 
4.11.2023
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Das Wichtigste in Kürze:

  • Auf die Strafstation ist die dritte Station im Referendariat in Rheinland-Pfalz und dauert 3 Monate.
  • Referendare können auswählen, ob sie die Station lieber bei der Staatsanwaltschaft oder beim Strafgericht verbringen möchten.
  • Zu Beginn der Strafstation findet ein Einführungslehrgang und während der Strafstation eine Arbeitsgemeinschaft statt. Der Einführungslehrgang behandelt die absoluten Grundlagen, in der Arbeitsgemeinschaft werden alte Examensklausuren besprochen.

Dauer und Inhalt des Einführungslehrgangs & der Arbeitsgemeinschaft

Die Strafstation beginnt mit einem zweiwöchigen Einführungslehrgang. Auf den Einführungslehrgang folgt eine wöchentlich stattfindende, stationsbegleitende Arbeitsgemeinschaft. Der Einführungslehrgang deckt das absolut notwendige Wissen für die Strafstation ab. Deshalb dient der Einführungslehrgang nur für einen ersten Einstieg in die Materie und hilft dabei, am Anfang der praktischen Station grob zu wissen, was von einem erwartet wird. Die Arbeitsgemeinschaft wiederum ist sehr fallorientiert, sodass es essenziell ist, rechtzeitig eigenständig zu lernen. Dazu gehört es sowohl, das Prozessrecht selbstständig zu lernen als auch das materielle Recht zu wiederholen. In den Examensklausuren haben Referendare nur sehr wenig Zeit, entsprechend ist es erforderlich, das materielle Recht sicher zu beherrschen.  

Wie erfolgt die Zuteilung zur Staatsanwaltschaft bzw. zu Gericht?

Referendare können in Rheinland-Pfalz angeben, ob sie die Strafstation lieber bei der Staatsanwaltschaft oder bei Gericht verbringen möchten. Üblicherweise erhalten Referendare auch ihren Wunsch. Für das Staatsexamen ist es sinnvoller, die Station bei der Staatsanwaltschaft zu verbringen, da im Strafrecht deutlich mehr Anklageklausuren als Urteilsklausuren geschrieben werden.

Schreibt man während der Arbeitsgemeinschaft auch Klausuren?

Im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft schreibt man zusätzlich eine Probeklausur im Monat. Hierbei handelt es sich ebenfalls um Original-Examensklausuren, die auch nicht auf den Wissensstand der Referendare angepasst sind. Entsprechend sind die Klausuren zu Beginn der Station überfordernd. Gleichzeitig zeigen sie den Referendaren aber auch direkt auf, welches Niveau von Ihnen im Examen gefordert wird. Ein großer Vorteil der Klausuren in der Arbeitsgemeinschaft ist, dass die Klausuren deutlich sorgfältiger korrigiert werden als Klausuren im Klausurenkurs.

Aufgaben bei der Staatsanwaltschaft

Die Tätigkeit bei der Staatsanwaltschaft besteht aus zwei Säulen. Zum einen der klassischen „Stationstätigkeit“, man erhält also von dem Ausbilder, einem Staatsanwalt bzw. Richter, Akten zur Bearbeitung. Darüber hinaus muss man Sitzungsdienste übernehmen, also bei kleineren Gerichtsverfahren die Rolle eines Staatsanwaltes einnehmen. Diese Aufgabe müssen Referendare bei Gericht nicht übernehmen. Die Sitzungsdienste sind einer der wenigen Momente im Referendariat, in denen Referendare eigenständig handeln dürfen. Wer diese einzigartige Möglichkeit nicht verpassen möchte, sollte sich deshalb für die Staatsanwaltschaft entscheiden.

Häufig gestellte Fragen